Gebäude

Die Innenräume unserer Kirche wurden in den Jahren 2002 und 2003 komplett renoviert und neu gestaltet. Mit der Planung war der Essener Innenarchitekt Professor Friehelm Strüwe beauftragt. Die neu gestalteten Kirchenräume wurden am 11. Mai 2003 eingeweiht.

Die Gestaltung unserer Kirche ist hell und freundlich geworden. Die helle Decke spiegelt das Licht der Lampen, die gelbe Wand passt gut zum Buntglasfenster. Vieles hat Symbolkraft. Professor Strüwe ist diese Aussagekraft seiner Entwicklungen wichtig. Das zeigt sich in vielen Details.

Der Altar

Er steht auf sieben Holzbeinen aus verschiedenen Holzarten. Sie stammen aus verschiedenen Gegenden und haben eine unterschiedliche Geschichte.

Da ist der Fuß rechts ganz außen. Er ist aus wertvollem Ebenholz. Er kommt aus Afrika, einem Kontinent auf dem große Wirtschaftliche Not herrscht.

Oder der Pfosten hinten rechts. Er kommt aus der Heimatgemeinde von Pfarrer Lucka, der Gemeinde in Passenheim, mit der wir partnerschaftlich verbunden sind und die wir regelmäßig unterstützen. Einmal lag Passenheim in Ostpreußen, heute liegt es in Polen. Jeden Tag überwinden die beiden Völker Deutsche und Polen mehr die alte Feindschaft zugunsten einer Partnerschaft.

Der Fuß mit dem Astloch hat 20 Jahre in einem Heizungskeller unserer Gemeinde gelegen, unbeachtet. Nun steht er hier in der Kirche.

Und dann ist da noch der Pfosten links außen, wie Prof. Strüwe schreibt „ Ein ganz armer Hund, eine Saalweide, sie stand am Wegesrand, erlebte die Stürme des Lebens, eines Tages stürzte sie um, war der Natur preisgegeben, durch Zufall wurde sie gefunden und nun als Findling ohne Namen unter die anderen sechs eingesetzt.“

So wie diese Hölzer verschieden sind im Wert und in der Schönheit, so soll unsere Gemeinde offen sein für alle, für die Erfolgreichen und Schönen, für die Menschen mit einer bewegten Lebensgeschichte, auch für die an denen kein großes Interesse besteht und die sich selbst als Versager sehen, für die Überzeugten und für die Suchenden.

Der Altar bildet zur Gemeinde hin einen offenen Halbkreis. Die Gemeinde und der Altar zusammen sind symbolisch ein Ganzes (ein Kreis), die Botschaft des Evangeliums und die Feier des Abendmahls schließen sie zusammen.

Das Kreuz

Das Kreuz wirkt auf uns. Es hat große Symbolkraft. Jeweils drei einzelne „Latten“ deuten die drei Kreuze auf Golgatha an. Die Querlatten sind leicht gebogen. Sie bilden mit der Gemeinde einen Kreis. Ähnlich wie der Altar. Ebenso kann man sich aber auch in den Arm genommen, oder herzlich willkommen fühlen.

Die Bestuhlung

Die Stühle sind gemäß unseres Leitbildes nicht alle gleich, sondern verschieden!

Der Boden

Im Boden der Kirche sind verschiedene Materialien verarbeitet.

Die Hauptbodenfläche besteht aus Marmor aus den untersten Schichten Juragebirges in Süddeutschland. Dieser helle Streifen, der zum Taufplatz führt, kommt zum Teil aus der Gegend um Jerusalem und zum Teil aus einem Steinbruch in der Nähe von Bethlehem. Wir können dabei an den Weg Jesu denken von der Geburt bis zum Tod und Auferstehung. Vielleicht dürfen wir auch mit diesem Zusammenwirken der Gesteinsarten zu einem harmonischen Ganzen eine Hoffnung verbinden, dass einmal Israel und Palästina nebeneinander und miteinander leben können.

Auch das Mosaik in der Mitte hat eine besondere Bedeutung.Das Dreieck entspricht dem Dreieck, das die Beine unseres Taufbeckens bilden. Man kann an das Dreieck auch als Symbol für die Dreieinigkeit denken. Um das Dreieck herum sind die verschiedenen Steine aus vielen Ländern der Erde. Eine Reihe von Steinen stammen aus den Ländern durch die Paulus seine Missionsreisen machte: Kleinasien (heute Türkei), Griechenland bis nach Rom.

Der schwarze Stein mit den weißen glitzernden Punkten ist aus Tamil Nadu, der Heimat von Devadoss Kumar. Einige aus unserer Gemeinde kennen ihn. Er hat dort eine Gemeinde Neunkirchen gegründet. Sie besteht aus drei indischen Lehrerinnen, die von Mitgliedern unserer Gemeinde unterstützt werden und fünfundsiebzig Kindern, die jeden Abend Unterricht bekommen, um ihnen eine Chance im Leben zu geben. Außerdem unterstützen Mitglieder unserer Gemeinde die Berufsbildungsarbeit, die Herr Kumar für Frauen auf dem Lande ins Leben gerufen hat.

Die andern Steine kommen u.a. aus Kanada, Alaska, Schweden und Portugal.

Das Mosaik zeigt uns also: Die Taufe verbindet die Christen aus aller Welt zu einer großen Gemeinde.

Das Fenster über dem Eingang

Zu dem schönen Fenster über der Eingangstür schreibt Prof. Strüwe: „Die Buntverglasung im Oberlicht der Eingangstür lässt durchaus die Interpretation „Schöpfung“ zu. Dort ist eine große Hand zu erkennen, vielleicht als Hand des Schöpfers, uns als Mahnung und Aufforderung, diese uns geliehene Welt zu bewahren und zu erhalten. Sicher kann sie gleichbedeutend die segnende oder beschützende Hand sein.“

Wenn wir die Kirche nach dem Gottesdienst verlassen, dürfen wir die Zuversicht mitnehmen in die nächste Woche, in unser Leben, dass Gott bei uns ist, auf allen Wegen und an allen Tagen.

Die Kanzel

Der Kugelknopf auf dem Kanzelschild ist aus Rosenholz und kommt aus Brasilien. Die Knöpfe am Lesebrett sind aus Ebenholz aus Sri Lanka – Indien.

Im Jahr 2007 wurde die Kirche um einen gläsernen Vorbau erweitert.